24. März 2023

Klimawandel: Das sagen die Präsident*innen der SVIT five

„Damit erzielen wir einen klaren Mehrwert“

Mit dem Klima wandeln sich die Anforderungen an die Immobilienwirtschaft. „Können wir Klima?“ fragt darum das Real Estate Symposiums 2023 vom 28. März in der Umweltarena Spreitenbach. Die Präsidenten der SVIT five, der fünf Fachkammern des SVIT, sagen, welche Faktoren in ihrem Bereich für nachhaltige Lösungen entscheidend werden.

Monika Bürgi Geng, Co-Präsidentin Bewertungsexperten-Kammer SVIT

„Wir müssen in unseren Gutachten expliziert auf die klimarelevanten Faktoren wie Energieeffizienz, Mobilität und Anpassungsfähigkeit hinweisen. Dadurch können wir unsere Kunden sensibilisieren und hoffentlich auch motivieren, ihre Liegenschaft klimaverträglich zu sanieren oder neu zu bauen. Den positiven Einfluss auf den Immobilienwert können wir heute zwar noch nicht genau messen, aber er wird mit Sicherheit immer relevanter.“

Christian Hofmann, Präsident SVIT FM Schweiz

„Das Facility Management FM rückt weiter in den Fokus in der Immobilienwirtschaft! Ein Viertel der Kohlendioxid-Emissionen entstehen im Immobilienbestand der Schweiz. Die damit einhergehenden Energiekosten sind inzwischen ebenfalls stark gestiegen. Mit neuen Technologien und Energieträgern soll der CO2-Ausstoss und die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen reduziert werden. Netto-Null ist dabei das klar formulierte Ziel bis 2050. Für die FM-Branche leiten wir daraus einen Auftrag ab: Ein wesentlicher Teil dieser Liegenschaften wird heute von professionellen FM-Dienstleistern und Bewirtschaftern betrieben und erhalten. Wir befähigen die Branche dazu, den Betreiberauftrag zu erweitern in Richtung Energiekosten, Energieeffizienz, Optimierung etc. Damit erzielen wir für Immobiliennutzer und -eigentümer einen klaren Mehrwert.“

Michel de Roche, Präsident Fachkammer Stockwerkeigentum

„Bei der Bewirtschaftung von Stockwerkeigentum stehen aus meiner Sicht vor allem bauliche Massnahmen im Vordergrund, wenn es um einen Beitrag gegen den Klimawandel geht. Ich denke hier an Installationen im Bereich des Energiesparens  wie Dämmung und Beleuchtung, aber auch bei der Wärme- und Stromerzeugung mit Wärmepumpen oder PV-Anlagen. Letztlich kosten alle diese Massnahmen viel Geld. Es ist darum die Aufgabe des Bewirtschafters, bei den Stockwerkeigentümern ein Bewusstsein für diese Fragen zu schaffen und langfristig dafür zu sorgen, dass die Gemeinschaft frühzeitig genügend Mittel in den Erneuerungsfonds steckt.“

Ruedi Tanner, Präsident Schweizerische Maklerkammer

„Qualifizierte Maklerinnen und Makler sind Kompetenz- und Wissensträger. Sie verfügen über Ausbildungen, über Erfahrungen und über vertiefte Marktkenntnisse. Nachhaltigkeit und damit verbunden die systematische Emissionsreduktion sind in einer professionellen Immobilienvermarktung integraler Bestandteil der Beratung.“

 

Thomas Wipfler, Präsident Kammer Unabhängiger Bauherrenberater

„Der Klimawandel fordert uns Bauherrenberaterinnen und -berater vor allem auf zwei Ebenen: Einerseits beraten wir unsere Bauherrschaften bei der Planung und Ausführung von nachhaltigen Gebäuden, die eine möglichst geringen Auswirkung auf die Umwelt haben. Dies auch vermehrt mittels Überlegungen zur Kreislaufwirtschaft. Andererseits sorgen wir dafür, dass die Gebäude unserer Auftraggeber und Auftraggeberinnen gerüstet sind für die klimatischen Veränderungen. Dazu zählen etwa energieeffiziente Steuerungen – auch immer mehr unter Einsatz von KI in der Gebäudetechnik –, der Schutz vor sommerlicher Hitze oder Starkregenereignissen und damit verbundene Überschwemmungen.“